Unsere Entstehungsgeschichte

Die Rosenberger hatten vor dem Zweiten Weltkrieg nach Erzählungen kein erwähnenswertes Fastnachtstreiben. Lediglich Schulkinder und Jugendliche zogen maskiert und verkleidet durch das Dorf und baten an den Haustüren um Gaben (Faschenachtsküchle, seltener Geld).
Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Kriegsheimkehrer im „Löwensaal" mit Fastnachtsveranstaltungen und Maskenbällen.  Die beliebt gewordene Tradition der Maskenbälle mit Tanzveranstaltung unter Mitwirkung der Kapelle „Ramona" führte der TSV Rosenberg mit Büttenreden, Schautänzen der Damenturnerinnen weiter. Das TSV-Männerballett fand ebenso großen Anklang. Nach der Schließung des „Löwensaals" fanden die Veranstaltungen in der Sindolsheimer Halle ihre Fortsetzung.
Nachdem die Rosenberger Faschenacht immer mehr Anklang fand, gründeten fünf junge TSVIer im Herbst 1996 eine Männergarde.  Zum ersten Prinzenpaar wurden 1996 Ursula und Siegfried Fink gekrönt. Die gute Resonanz ermutigte die Fastnachter des TSV zur Gründung eines eigenen Vereins mit Namen „Narrenzunft Rouschebercher Milchsäuli". Ihr Fastnachtsgruß lautet „Huja Gagga".

 

Warum "Milchsäuli"?
Gegen Ende des Ersten Weltkriegs, als es bei der Versorgung der Frontsoldaten Engpässe gab, wurden den Bauern das Federvieh und die Schweine für diese Zwecke abgenommen, lediglich das Milchvieh wurde zur Versorgung der Frauen und Kinder belassen. Als einem Rosenberger Bauern alle Schweine abgeholt werden sollten, stellte er sich schützend vor seine Tiere und sagte: „Die net, dess sen alles Milchsäuli“. Dieser Ausspruch verbreitete sich in Windeseile in den umliegenden Gemeinden. Beim Verladen der Tiere am Rosenberger Bahnhof konnten 2 Ferkel flüchten und fielen dabei in die Kirnau und ertranken. Die toten Tiere wurden in Osterburken aus der Kirnau gezogen und einer der Helfer meinte: „Guckt e mol, dess sen e bor Rouscherbercher Milchsäuli“. Seit dieser Zeit tragen die Rosenberger den Spitznamen „Milchsäuli“!
Deshalb wurden auch die Uniformen und die Helme der Männergarde in Anlehnung an die des Ersten Weltkriegs geschneidert. Die Männergarde selbst dient zum Schutze des Prinzenpaares und der zahlreichen Milchsäuli.
Die Gründungsversammlung des Vereins fand am 9. Oktober 1998 im Sportheim des TSV statt, wobei 36 Gründungsmitglieder anwesend waren. Zum ersten Vorsitzenden wurde Patrick Frey gewählt, zweiter Vorsitzender wurde Klaus Wild und dritter Peter Steiner. Im Gründungsjahr 1998 wurden Aretha und Dieter Hock zum Prinzenpaar ernannt und begeistert gefeiert.

 

Die Jahrtausenwende und heute

Seit der Mitgliederversammlung 2000 ist Klaus "Piwi" Wild der Präsident, und wird von 2 weitern Vorständen unterstützt . Sitzungspräsident aktuell ist Alexander Ullrich. Die Männergarde bestand im Jahr 2017 aus 21 Gardisten. Dank der drei Kindergruppen hat der Verein keine Nachwuchssorgen.

Die Fastnachtssaison beginnt regelmäßig mit einer außergewöhnlichen Zeremonie: alle Mitglieder der Garde gehen barfuß über ausgebreiteten Schweinemist und werfen dabei Schweinsohren und -schwänzle in die Menge.
Während der Faschingskampagne nehmen die Milchsäuli an mehreren Umzügen in der näheren Umgebung teil. Dabei konnte man bisher jedes Jahr mit einer größeren Gruppe aufwarten. Mit dem traditionellen Fastnachtsverbrennen am Fastnachtsdienstag und dem Heringsessen am Aschermittwoch klingt die „fünfte Jahreszeit" aus.